Schöne neue Optik oder Retro-Style: Visuelle Trends im Webdesign

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nearly flat design

Auch beim Webdesign gibt es Modeströmungen. Visuelle oder gestalterische Trends werden dabei sowohl von den designerischen und technischen Möglichkeiten als auch von Marketingvorlieben und dem Workflow beeinflusst.

Einen sehr starken Einfluss haben dabei Neuerungen und Weiterentwicklungen bei den CSS-Eigenschaften. Sie haben unter anderem dafür gesorgt, dass vor einigen Jahren plötzlich auf vielen Websites abgerundete Ecken die harten Kanten und rechten Winkel ersetzten. Dieses Layout war vorher nicht ohne weiteres zu realisieren und wurde sofort zum Trend, sobald es machbar war.

Was einmal Mainstream war, kann wieder aus der Mode kommen

Wenn viele Seitenbetreiber und Webdesigner einen neuen visuellen Trend umsetzen, kann die entsprechende Optik bald vom überraschenden Ausnahmefall zum Normalfall werden. Beobachten ließ sich das etwa beim sogenannten Parallax Scrolling, einem Effekt, bei dem sich die verschiedenen Seitenebenen beim Scrollen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit bewegen und so eine besondere Tiefenwirkung erzeugen.

Ein anderes Beispiel ist das Flat Design, also das das Gestalten von Websites mit betont flachen oder stark stilisierten Elementen in 2D-Optik. Dieser visuelle Trend zu einer vereinfachenden und abstrahierenden Designsprache hat sich als Gegenströmung zu dem vorher im Software- und Webdesign dominierenden Skeuomorphismus entwickelt. Mit diesem komplizierten Begriff wird eine möglichst realitätsnahe Darstellung bezeichnet, bei der Bedienoberflächen oder Funktionselemente wie „echte“ Knöpfe, Tasten, Regler, Bücher oder technische Geräte (z. B. Taschenrechner oder Mischpulte) aussehen, die Benutzern schon aus der analogen Welt vertraut sind und so eine intuitive Bedienung erlauben.

Veränderte Workflows im Webdesign verändern das Erscheinungsbild von Internetseiten

Während der letzten Jahre haben sich Webdesigner zunehmend zu Frontend-Developern entwickelt. Früher sollte sich ein Webdesigner vor allem durch gestalterisches Talent, Kreativität und ein besonderes Gefühl für Ästhetik, Farbgebung, Bild- und Formensprache auszeichnen. Heute ist dagegen immer stärker ein fähiger Frontendler gefragt, der das technische Know-how mitbringt, um Grids, Iconsets und ansprechende Inhalte zu kombinieren und die Vorstellungen seiner Kunden mit CSS, HTML und JavaScript rasch und zuverlässig umzusetzen.

Die stärkere Gewichtung auf Technik hat gegenüber der ausschließlichen Konzentration aufs Design viele Vorteile, erhöht jedoch das Risiko der Vereinheitlichung. Denn im Gegensatz zu klassischen Webdesignern entwickeln Frontend-Developer seltener individuelle Farbschemata und Gestaltungsraster, Illustrationen oder Icon-Sets, die eine Webseite einzigartig machen. Stattdessen werden zunehmend Themes (z. B. WordPress), Frameworks und Bibliotheken verwendet. Die lassen sich zwar ebenfalls auf viele Arten personalisieren und zu unverwechselbaren Internetpräsenzen ausbauen, doch bei schönen neuen Themes ist es in vielen Fällen gerade die ursprüngliche Optik, die spätere Seitenbetreiber anspricht. So ist es ganz logisch, dass angesagte Themes und Styles oft nur wenig angepasst werden sollen und so auch später noch gut zu erkennen sind.

Gute Trends nutzen, Einheitslook vermeiden

Um neue Technologien und Möglichkeiten beim Webdesign zu nutzen und gleichzeitig unverwechselbare und charaktervolle Seiten zu gestalten, bieten sich individuelle Kombinationen  an, z. B. „Nearly Flat Design“ als optische Komfortzone zwischen realistischer und stilisierter, plastischer und flacher Darstellung. Und natürlich alles, was nie aus der Mode kommen wird, z. B. Stimmigkeit, Attraktivität, Funktionalität und Usability.

Wenn Du einen Webdesigner brauchst, der Deine Ideen verwirklichen kann, oder noch auf der Suche nach dem passenden Webdesign für Deine Seite bist, beraten wir Dich gern.