Warum Google Fonts für Dich zu einem Problem werden können

(und was Du dagegen tun kannst)

Gutes Design / Webdesign Agentur Mülheim

Wie Du Google Fonts für Deine Website korrekt nutzt

Google ist nicht nur die unangefochtene Nummer 1 der Suchmaschinen, sondern bietet für Betreiber von Websites zahlreiche Serviceleistungen und Angebote. Ein Beispiel dafür sind die kostenlosen Google Fonts, eine Sammlung von hunderten von webtauglichen Schriftarten, die dynamisch eingebunden werden können. Dynamisch bedeutet in diesem Fall: Du als Betreiber musst die Fonts, mit denen Deine Website arbeitet, nicht selber auf Deinen Server laden, sondern kannst sie bei einem Aufruf Deiner Seite in Bruchteilen von Sekunden von den Google-Servern laden.

Google ist kostenlos, aber nicht umsonst

Lange Zeit war die dynamische Einbindung von Google Fonts eine beliebte und vielgenutzte Möglichkeit, die Ladezeiten zu begrenzen und gleichzeitig flexibel zu bleiben, um etwa mit wenig Aufwand einzelne oder alle Schriftarten auszutauschen. Google bewirbt die unter Open Source-Lizenz angebotenen Google Fonts auch genau mit diesen Argumenten, also Flexibilität und kurze Ladezeiten.

Allerdings bedeutet die dynamische Einbindung von Google Fonts, dass beim Aufruf Deiner Seite auch die Server von Google kontaktiert werden, um die benötigten Schriften nachzuladen. Das führt selbst bei langsamem Internet zu keinen spürbaren Verzögerungen beim Seitenaufbau, sodass Besucher oft nicht bemerken, dass Daten an Google übermittelt werden.

Konkret werden bei jedem Aufruf von Google Fonts (wie auch von anderen Webdiensten von Google und anderen Anbietern) zwar keine persönlichen Daten (Name, Alter, Wohnort etc.) übermittelt, jedoch die IP-Adresse des Besuchers. Das sind allerdings personenbezogene Daten, da es mit der Kombination von IP-Adresse mit Datum und Uhrzeit dem Internetzugangsanbieter möglich ist, die betreffende Person zu identifizieren.

Hier checken, ob Deine Seite betroffen ist!

Eine Verletzung des informationellen Selbstbestimmungsrechts

Welchen Nutzen Google aus den Daten zieht, ist unklar, allerdings dürften sie in Kombination mit weiteren Informationen – z. B. aus lokalen Cookies – dem Konzern dabei helfen, (anonyme oder pseudonyme) Nutzerprofile zu erstellen, die dann etwa dazu genutzt werden (können), individualisierte Werbeanzeigen zu präsentieren. Denn damit verdient Googles Mutterkonzern Alphabet Geld, und die Einnahmen sind umso höher, je mehr Google über seine Nutzer weiß.

In Europa wird dieses Geschäftsmodell allerdings durch die DSGVO erheblich eingeschränkt. Die europäische Datenschutzgrundverordnung schützt das informationelle Selbstbestimmungsrecht aller Bürger in der EU und sieht empfindliche Geldstrafen für Websitebetreiber vor, die gegen dieses Selbstbestimmungsrecht verstoßen. Etwa, weil sie es zulassen, dass die IP-Adresse der Besucher zunächst an Google in den USA gemeldet wird, ohne dass zuvor von jedem Besucher das Einverständnis hierzu eingeholt wurde.

Die schlechte Nachricht: Google hat keinen Grund, bei der dynamischen Einbindung von Google Fonts darauf zu verzichten, Informationen zu sammeln, zu speichern und zu nutzen. Denn in den USA gibt es kein vergleichbar strenges Rechtssystem und nur geringe Anforderungen an den Datenschutz, also ist dieses Vorgehen legal und durch US-Recht gedeckt.

Die gute Nachricht: Du kannst Google Fonts auch lokal in Deine Website einbinden, dann werden sie direkt mit dem weiteren Content geladen und Deine Website ist in diesem Punkt absolut DSGVO-konform. Ganz trivial ist das nicht, doch zumindest musst Du die Fonts nur einmal auf Deinen Server laden und notwendigen Anpassungen im CSS einpflegen. Wenn Du dabei Hilfe oder Unterstützung brauchst, kannst Du Dich gerne an uns wenden, wir wissen genau, was zu tun ist und helfen gerne, damit Du mit Deiner Homepage auf der sicheren Seite bist.

Ist Deine Website betroffen?

eRecht24 bietet einen kostenlosen Google Fonts Scanner, mit dem Du zuverlässig testen kannst, ob Deine Website betroffen und somit abmahnfähig ist.

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